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  Identität
zum Beispiel:

- Projektwoche "Reise nach Deutschland"

- Anti-Bias-Training "Diskriminierung VERlernen"

- Workshop "Körper und Migration"

- Wochenendseminar "Leben in verschiedenen Welten"

- Auf den Spuren unserer Identität - Entwicklungsland D

 
     
 
  Identität

... zum Beispiel „Reise nach Deutschland“

Ziel dieses Projektes ist es - auf der Grundlage Globalen Lernens - jungen MigrantInnen Gelegenheit zu geben, ihr Selbstwertgefühl aktiv zu stärken, ihre eigene Geschichte zu reflektieren und sich als Bereicherung ihres zweiten Heimatlandes zu erleben.

So wurde innerhalb einer Projektwoche mit Schulkindern, die in den Monaten zuvor aus Vietnam, Jugoslawien und Kasachstan nach Berlin gekommen waren, Folgendes gemacht: Wir vollzogen gemeinsam noch einmal die wichtigsten Reiseabschnitte und begannen mit dem „Kofferpacken“.
Zur Frage „Was habe ich mitgebracht, als ich nach Deutschland kam?“ malten die Kinder ihre Taschen mit dem für sie bedeutsamen Inhalt. Aber auch mit der Problematik „Was musste ich zurücklassen, was fehlt mir?“ setzten sie sich in gleicher Weise auseinander. Dabei kamen sie über die unterschiedlichen Bedingungen ihrer Migration – beispielsweise Flucht vor Krieg oder Aussiedlung - ins Gespräch.

Der Alltag in Berlin war der zweite Schwerpunkt, innerhalb dessen die Kinder benannten, was ihnen hier gefällt und was nicht. Großer Beliebtheit erfreuten sich z.B. „Pommes“, „die Lehrerin“ oder „Sport“. Sorgen drückten sie bezüglich ihrer Lebensbedingungen und der Situation in den Wohnheimen aus. Einige Kinder hatten Angst, abgeschoben zu werden, falls ihre Duldung nicht verlängert würde. Den größten Stellenwert aber nahm die Unzufriedenheit über die derzeitigen Wohnsituationen ein. Deshalb trafen wir uns zum letzten Projekttag vor Ort im Wohnheim zum Thema „Wie wohnen Kinder der Einen Welt in Berlin?“.

Flucht und Migration sind empfindliche Themen und brauchen bestimmte Rahmenbedingungen. Kinder benötigen entsprechende Räume, um ihre Ängste zeigen und bearbeiten zu können. Wenn wir uns diesen pädagogischen Herausforderungen nicht stellen, zwingen wir sie, über ihre Ängste zu schweigen, was schließlich zur Abspaltung ihrer bedrückenden Gefühle führt. Eine wesentliche Voraussetzung, um diesen Themen professionell begegnen zu können, ist die Auseinandersetzung der PädagogInnen mit eigenen Ängsten und bedrohlichen Situationen. Darüber hinaus ist uns wichtig, die Kinder selbst bestimmen zu lassen, wie weit sie sich öffnen und welche Themen sie ansprechen möchten.