Partizipation
... zum Beispiel Kinderrechtearbeit
in FEZitty
In den Sommerferien 1999, 2000 und 2002 gestaltete das FEZ
das große Stadtspiel „FEZitty“. In der Stadt
der Kinder waren die 8 bis 14 Jährigen die Akteure. Studieren,
Arbeiten, Geld verdienen und sich dabei selbst „entdecken“
waren die wesentlichsten Aspekte des Stadtlebens.
Das Eine-Welt-Projekt sollte sich zunächst als Ausländerbeauftragte
von FEZitty den Problemen ausländischer Kinder annehmen.
Aber welches Kind ist „ausländisch“? In unserem
Spiel hatten alle Kinder, unabhängig von der Herkunft
der Eltern, die gleichen Bürgerrechte. Auf der Suche
nach einem Thema, das jedes Kind betrifft, entschieden wir
uns für die „Kinderrechte“. Die so entstandene
Bürgerinitiative „Schutzengel“ zur Stärkung
der Kinder- und Menschenrechte wurde in der Stadt gut angenommen.
Im Rahmen dessen entstand spontan die Idee des „Schutzengelkuriers“,
einer Zeitung, die von den Kindern mit Umfrageergebnissen
und selbst geschriebenen Artikeln zu Themen der Kinderrechte
gefüllt wurde.
Unter dem Aspekt Globales Lernen wurde u.a. das Thema „Kinderarbeit“
erforscht, welches in zwei Ausgaben der Zeitung verarbeitet
wurde. Dabei dachten die Kinder zunächst an Kinderarbeit
in fernen Ländern, was zur einhelligen Meinung führte:
„Das ist schlimm und sollte verboten werden“.
Doch dann gelang es, das Thema zu uns zurückzuholen.
Das Bild wurde vielfältiger, denn schließlich kamen
die Kinder gerade deshalb so gern nach FEZitty, weil sie hier
arbeiten und eigenes Geld verdienen konnten. Sie fühlten
sich in ihren Aktivitäten und mit ihren Meinungen ernst
genommen. Und viele warteten darauf, endlich 14 zu sein, um
Geld verdienen zu dürfen. Vor diesem lebhaften Erfahrungshintergrund
kamen sie zu der Forderung, nicht die Kinderarbeit zu verbieten,
sondern die Arbeitsbedingungen und die Situation der Familien
zu verbessern.
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