Partizipation
... zum Beispiel der Kinderkongress „Kids aktiv“
Was denken Kinder über die Arbeit von Kindern? Wie beurteilen
sie ihre eigenen Arbeitserfahrungen? Zum ersten Mal in Deutschland
kamen Kinder zu einem eigenen Kongress zusammen, um sich mit
solchen Fragen auseinander zu setzen. So trafen sich vom 9.
bis 11. November 2001 74 Kinder zwischen 8 und 15 Jahren im
FEZ Wuhlheide.
Vor dem Erfahrungshintergrund des Stadtspiels FEZitty organisierten
wir zusammen mit der Arbeitsgruppe “Kinderarbeit –
arbeitende Kinder” der Arbeitsstelle Globales Lernen
der TU Berlin den dreitägigen Kongress. In einer Erklärung
wenden sich die Kinder dagegen, ihnen das Arbeiten zu verbieten
und bestehen darauf, selbst entscheiden zu können, ob,
was und wie sie arbeiten. Sie wünschen sich Arbeiten,
die Spaß machen und bei denen sie nicht gegängelt
und ausgebeutet werden.
Während des Kongresses wurde ein Stück Kinderkultur
sichtbar, in der Kinder als selbstständige und urteilsfähige
Menschen agieren und ihren Willen ausdrücken, die Welt
nicht den Erwachsenen zu überlassen, sondern in ihr ein
Wörtchen mitzureden. So heißt es auszugsweise in
ihrer Abschlusserklärung:
„Es gibt sogar vieles, was wir besser können.
Wir können Menschen besser ermutigen, wenn sie traurig
sind oder Liebeskummer haben. Wir sind oft vorlaut, aber fragen
auch eher oder sagen offen unsere Meinung, wo Erwachsene sich
nicht trauen oder sich das schon abgewöhnt haben. Wir
Kinder sind wie Insekten – klein, stark und hartnäckig.
... Nur mit Geld kann man kriegen, was man zum Leben braucht.
Aber mit Geld kann man sich nicht alles kaufen, Freundschaft
zum Beispiel oder Liebe, Frieden, Lebensmut, Gesundheit, Glück.
Geld ist wichtig bei der Arbeit und man sollte nicht meinen,
wir sind billiger zu haben, nur weil wir Kinder sind. Aber
Geld ist nicht alles, Arbeit muss auch Spaß machen und
interessant sein. Ohne Arbeit würden wir vor Langeweile
sterben. Bei der Arbeit lernen wir, selbständig zu sein,
wir lernen Leute kennen und können auch am besten lernen,
was wir fürs Leben brauchen.“
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